In einer bemerkenswerten Wende der Ereignisse stehen die unberührten Gletscher der Ötztaler Alpen, insbesondere die Weißseespitze und der Gepatschferner, vor einer möglichen Erschließung durch Skilifte und Pisten. Diese Entwicklung, die das größte unerschlossene Gletschergebiet Tirols betrifft, hat bei Umwelt- und Alpinverbänden, einschließlich des WWF Österreich, des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV), des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der Naturfreunde Österreich, großen Widerstand hervorgerufen.
In einer energischen Reaktion haben diese Organisationen die Ausweitung des bestehenden Ruhegebiets „Ötztaler Alpen“ gefordert, um diesen einzigartigen Naturraum und seine bedrohten Ökosysteme zu schützen. „Der Erschließungswahnsinn muss ein Ende haben“, betont Roland Stierle, Präsident des DAV. Er hebt hervor, wie wichtig es ist, die wunderbaren Naturlandschaften der Alpen für zukünftige Generationen zu erhalten.
Die Verbände warnen vor den negativen Auswirkungen dieser Pläne auf den naturnahen Tourismus und betonen die Bedeutung der größten zusammenhängenden Gletscherfläche Österreichs für den Erhalt der Artenvielfalt, insbesondere in Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise. Andreas Ermacora, Präsident des ÖAV, weist auf die dramatische Rückbildung der Gletscher hin und erklärt, dass solche Eingriffe in diesem sensiblen Gebiet nicht zu rechtfertigen sind.
Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass wir uns an einem Wendepunkt im Umgang mit unseren wertvollen Naturressourcen befinden. Die Anstrengungen der Verbände, dieses Gebiet unter Schutz zu stellen, sind ein entscheidender Schritt, um die Alpen für zukünftige Generationen zu bewahren.
Beitragsbild: DAV/Franz Güntner
Quelle: https://www.alpenverein.de/verband/presse/pressemeldungen/ruhegebiet-kaunertal
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