Klettern

Klettergebiete – Die besten Spots der Region

Steinwald und Fichtelgebirge

Das rauhe, im Sommer mückenverseuchte Klima, die geschlossene Granitoberfläche und das damit verbundene technische Klettern an Auflegern führt meist nicht zur spontanen Freundschaft aber oft zur Liebe auf den zweiten Blick. On sight Begehungen an der Leistungsgrenze sind aufgrund der teilweise spärlichen Absicherung und der oft nicht auf Anhieb erkennbaren Lösung schwerer als in anderen Gebieten abzuholen. Manche Routen müssen komplett mit mobilen Sicherungsmitteln abgesichert werden, was die Besonderheit des Gebiets unterstreicht.

Der Steinwald ist aufgrund der kurzen Anfahrt natürlich unser Hausgebiet. Die Anzahl der Felsmassive sind mit Räuberfels, Vogelfels, Waldkopf und Ratsfelsen  überschaubar. Dachsfels und Knockfels sind für das Klettern gesperrt! Später erschlossen wurde der Augsburger Fels bei Fuchsmühl.

Mehr Touren im Granit sind im Fichtelgebirge zu finden. Es sind besonders Haberstein und Rudolfsstein mit den angrenzenden Massiven hervorzuheben.

Gebietsführer:

  • Kletterführer Ostbayern von Christian Hartl, Panico Verlag

Frankenjura

Eines der besten Sportklettergebiete der Welt, in dem ein Wolfgang Güllich mit Gefährten in den 80er Jahren das Schwierigkeitsniveau weltweit vorangetrieben hat. Trotz vieler hundert Massiven mit mehreren tausend Routen bilden sich mittlerweile an manchen Massiven zuweilen Warteschlangen. Die größere Herausforderung, insbesondere  an die Fusstechnik, stellt das südliche Frankenjura mit seinem teilweise glatt geschlossenen Kalkgestein dar, während im löcherzerfressenem Kalk des nördlichen Frankenjuras die Unterarmkraft gefragt ist.

Gebietsführer nördliches Frankenjura:

  • Frankenjura Band 1 und 2 von Sebastian Schwertner, Panico Verlag
  • Franken 1 und Franken 2 von harald und Ulrich Röker. Gebro Verlag
  • Topoführer Frankenjura von Bernhard Thum, Verlag Bernhard Thum

Gebietsführer südliches Frankenjura:

  • Kletterführer Südliches Frankenjura von Steinhof, Wundlechner, Zieglmeier, Panico Verlag

Vogtland

Das größte und auch landschaftlich lohnendste Gebiet im Vogtland ist der Steinicht (Karte) mit seinem Diabasgestein. Nur das gelegentlich zu vernehmende Zuggeräusch (Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen!) der Eisenbahn vermag den Eindruck der idyllischen ruhigen Flusslandschaft im Tal der Elster zu stören. Die Absicherung ist meist gut bis sehr gut. Klassisch-sächsisch mit wenigen Ringen gesicherte Routen wurden nachversichert. Durchaus eine Alternative zur überlaufenen „Fränkischen“, die Anzahl der Kletterer ist meist angenehm überschaubar.

Gebietsführer:

  • Vogtland, Panico-Verlag

Kaitersberg

Wer einmal an einem grau-nebligen Herbsttag auf dem Kamm des Kaitersbergs auf das Wolkenmeer geschaut und sich von der Sonne die Finger hat wärmen lassen, wird an weiteren Besuchen nicht vorbeikommen. Das Gneisgestein bietet überwiegend Kletterei an kleinen Leisten, die Absicherung ist überwiegend freundlich. Die Schwierigkeitspalette reicht von leicht bis schwer (Barracuda, 11-).

Gebietsführer:

  • Kletterführer Ostbayern, Panico Verlag

Hans-Heiling-Felsen/Svatosske Skaly

Schön im Tal der Eger zwischen Karlovy vary und Loket gelegen, erfordern die letzten 3 km die Anreise per pedes, Rad oder Boot (von Doubi). Das eindrucksvolle, bis 50m hohe Granitmassiv des Hans-Heiling-Felsens (Karte) erinnert in Fels und erforderlicher Klettertechnik an Fichtelgebirge und Steinwald. Die Absicherung ist teilweise spärlich (ältere Klassiker) bis gut (neuere Routen). Das Zurechtfinden anhand der Topos ist für den Neuling schwer.

Bouldern

Der Schlageterfels bei Bad Alexandersbad ist das Bekannteste der näher gelegenen Bouldergebiete. Wer die Augen offenhält kann in unserer Region vielfältige Bouldermöglichkeiten entdecken, natürlich unter Beachtung des Boulderapells.

Boulderhallen finden sich finden sich in der Gegend auch einige. Eine der größten Boulderhallen in der Nähe ist das DAV-Kletterzentrum in Bayreuth.

Neutouren und Sanierungen

Hier gibt es noch ein paar Touren, die nicht oder noch nicht in einem erhältlichen Führer aufgeführt sind. Gerade in neu erschlossenen Gebieten gelten die Regeln, die für Kletterer bei der Ausübung ihres Sports in der freien Natur selbstverständlich sein sollten:
  • Den PKW an ausgeschriebenen Parkplätzen abstellen, auch wenn diese nicht direkt beim Felsen sind. Bestenfalls gleich ganz unmotorisiert anreisen.
  • Flora und Fauna am und um den Felsen respektieren. Keinen Müll zu hinterlassen ist dabei genauso selbstverständlich, wie z.B. auf das Klettern während der Vogelbrutzeiten zu verzichten.
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Augsburger Felsen

  1. Maria Hilf (7-), 2011 Michael Schornbaum, Keile und Moral sind gefragt
  2. Nuoiner (7-), 2011 Michael Schornbaum
  3. Ü-40-Party (6-), 2011 Michael Schornbaum, Doris Burger
  4. Arthrose (8-), 2011 Michael Schornbaum, Mit Strom gehts leichter
  5. Quodlibet (5), 2011 Michael Schornbaum, Von Einstieg bis Ausstieg wie es beliebt
  6. Rundinger (6-/6), 2011 Michael Schornbaum, Kante
  7. Projekt (7-), Michael Schornbaum
  8. Kadaver (7-), Michael Schornbaum
  9. Sag niemals Zug (8-), Michael Schornbaum, Gutes Dach, großzügige Linie
  10. Anabasis (7+), 2012 Dieter Basler, Michael Schornbaum,Crux vor dem ersten Haken (Keil)
  11. Stiftlandweg (6-/6), 2011 Michael Schornbaum, Logische Linie, früher wohl technisch gegangen und ab der Hälfte nach rechts (11a), siehe Rosthaken
  12. Hände weg von Uwezela (7-/7), 2011 Michael Schornbaum, Markus Friedl
  13. Golf zwei (7-/7), Michael Schornbaum, Wahlweise rechter oder linker Einstieg
  14. Via Incontinenzia (6-), 2011 Michael Schornbaum

Die Schwierigkeitsangaben sind als Bewertungsvorschläge zu verstehen. Änderungsvorschläge bitte an michael.schornbaum.@dav-karlsbad.de

Die Absicherung kann und sollte, wie im Steinwald üblich, durch mobile Sicherungsmittel ergänzt werden. Die entsprechende Kenntnis im Legen derselben ist dringend anzuraten. Die Route „Qodlibet“ ist ausschließlich und die Route „Maria Hilf“ fast ausschließlich mit Keilen und Friends abzusichern. Eine realistische Selbsteinschätzung ist empfohlen!

Anfahrt und Zustieg:

Von Wiesau kommend Hauptstrasse durch Fuchsmühl verfolgen, kurz vor der Wallfahrts-Kirche links abbiegen und Richtung „Hotel Hackelstein“ fahren. Nach ca. 300 Metern PKW/ Fahrrad am Parktplatz abstellen. Wanderweg bis zum Hackelstein folgen. Ca. 20 Meter unterhalb liegt der Augsburger Felsen.

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Ratsfelsen – Nordseite Waldkopf

  1. Alter Weg (3)
  2. Direkter Alter Weg (2+), Werner und Regine Müller 1982
  3. Gewitterweg (3+), Jürgen und Ilona Riedel 1975, saniert 2012
  4. Zoiglbauch (6+/7-), Martin Kahl, Johannes Ponnath 2011
  5. Lichtenfelserweg (4-), R. Grohnschmiedt, A. Schreutsch 1975
  6. Ella-Müller-Gedächtnisweg (4+), Jürgen Riedel 1975, saniert 2012
  7. Karlsbaderkante (6-/6), Michael Schornbaum, Martin Kahl 2012

Ratsfelsen – Ostseite Waldkopf

  1. ??? (7-), ??, Vorsicht: Alte Bohrhaken
  2. Alter Weg (3)
  3. Tyrannosaurus Flex (7), Martin Kahl, Michael Schornbaum 2011
  4. Huiei-Riss (5+), R. Grohnschmiedt, A. Schreutsch 1975
  5. Ella-Müller-Gedächtnisweg (4+), Hans Gasteiger, Werner Müller 1984

Ratsfelsen – Südseite

  1. Mirnix-Dirnix (7), Martin Kahl, Michael Schornbaum 2012
  2. Hop-Hop (6-/6), Martin Kahl, Michael Schornbaum 2012
  3. Geht scho (6), Martin Kahl, Michael Schornbaum 2012

Ratsfelsen – Nebenmassiv (Südseite) Hoher Rat

  1. Kurzer Knecht (6+), Martin Kahl 2011, mit Boulderfelsen deutlich leichter
  2. Königsklo (7-), Johannes Ponnath 2011
  3. Räuberleiter (6-), Johannes Ponnath, Martin Kahl 2011
  4. Mauerläufer (7), Johannes Ponnath, Martin Kahl 2012
  5. Ratsdame (4+/5-), Johannes Ponnath, Martin Kahl 2012
  6. Ratsherr (5-), Johannes Ponnath, Martin Kahl 2012

    Ratsfelsen – Nebenmassiv (Nordseite) Niedriger Rat

    1. Innendienst (4), Martin Kahl, Michael Schornbaum 2012
    2. Außendienst (6), saniert durch Michael Schornbaum und Martin Kahl 2012
    3. Hosenscheißer (6+), saniert durch Michael Schornbaum und Martin Kahl 2012