Am Pfingstmontag machten wir uns, eine Gruppe von fünf Kletterern aus
der DAV-Sektion Karlsbad mit Sitz in Tirschenreuth, auf den Weg zum Hans Heiling Felsen
in Tschechien (tschechisch:
Svatošské skály). Eine besondere Note lag über unserem Ausflug, denn
unser Kletterziel Hans Heiling Felsen befindet sich nah am früheren Sektionssitz Karlsbad, jetzt Karlovy vary.
Man könnte also sagen, wir sind zu unserem „Heimatfelsen“
gereist.
Gemeinsam starteten wir von Waldsassen aus – Martin, Georg, Stefan,
Andy und ich (Patrick) – und trafen uns auf dem Wanderparkplatz bei
Karlsbad mit Swen, Silke und Pia. Unsere Kletterer hatten alle ein
ähnliches Niveau, außer Georg, Martin und Stefan, die als Vorsteiger
fungierten.
Vom Wanderparkplatz aus führte uns ein etwa 45-minütiger Fußweg
entlang des Flusses zur Brücke und dann etwas flussabwärts zum Felsen.
Dort angekommen, beeindruckte uns sofort der erste Felsen, der wie eine
freistehende Säule aussieht auf Tschechisch: Nevěsta s ženichem.
Während Martin und ich sofort von dieser Route fasziniert waren, waren
die anderen etwas skeptisch und wollten zunächst an anderen Felsen
beginnen. Doch wir hielten an unserer Idee fest und entschieden uns,
diese Route zu erklimmen, die mit Schwierigkeitsgrad 6 bewertet war.
Da die Säule sehr hoch erschien, nutzten wir ein 70m Seil, und Martin
begann im Vorstieg. Schon von unten sah die Route anspruchsvoll aus, mit
nur wenigen Haken gesichert, was dieses Gebiet auszeichnet, da die
meisten Routen als traditionell gelten. Martin arbeitete sich geschickt
mithilfe von Friends und den wenigen vorhandenen Haken nach oben auf die
Säule. Nachdem er die Spitze erreicht hatte, genoss er die Aussicht,
baute um zum Abseilen und ließ sich dann ab, wobei das 70m Seil gerade
so reichte, um auf ein kleines Plateau zu gelangen. Anschließend
kletterte ich die Route im Toprope nach, was wirklich beeindruckend war,
mit anfangs guten Tritten und Griffen, die sich dann in einem Riss
verloren. Oben angekommen, hatten wir alle die Herausforderung
gemeistert und genossen den Ausblick.
Nachdem wir uns dem restlichen Team angeschlossen hatten, das bereits
einige Routen vorgestiegen und eingehängt hatte, kletterten wir
gemeinsam weitere fünf schöne Routen, von Verschneidungen über Kamine
bis hin zu Platten. Eine besonders interessante Route war der Aufstieg
zum Gipfel des Zamek, auch mit Schwierigkeitsgrad 6 bewertet und über
30m hoch. Hier konnte man 10 Meter vor dem Gipfel einen Standplatz
einrichten, um dem zweiten Kletterer das Nachkommen zu ermöglichen.
Dann ging es weiter zum Gipfel, eine wirklich tolle Route mit einer
kurzen Schlüsselstelle kurz vor dem Stand und anschließend
Genusskletterei (4+) bis zum Gipfel.
Das Wetter war perfekt, sonnig mit gelegentlichen Wolken, was das
Klettern sehr angenehm machte. Jeder aus dem Team Kletterte die Route
des Nevesta, die Säule, und jeder von uns meisterte sie erfolgreich.
Der Hans Heiling Felsen ist wirklich ein Juwel, obwohl ein paar
zusätzliche Sicherungen sicherlich nicht schaden würden. Aber es ist
großartig zu wissen, dass wir einen so schönen Felsen in unserer Nähe
haben, definitiv einen Besuch wert.
Zum Abschluss wanderten wir zurück zum Auto und kehrten dann in
Karlsbad für einen gemütlichen Abschluss ein.
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